Allah, außer Dem nichts existiert, Allah, der Du alles, was Du geschaffen hast, in Vollkommenheit zustande gebracht hast, Allah, der Du für uns niemals zu erfassen sein wirst, YA HU YA MAN HU!

In Hochachtung vor Deinem Wesen, errette mich von der Blindheit meines Herzens, lass mich die absolute Wirklichkeit wahrnehmen und sie mir zueigen machen!

Gib mir solch eine Nähe zu Dir, dass es fortan keine Blockade des Glaubens, keine Lästerung (Ghiybet) und keine Assoziation mit Dir (Schirk) mehr gibt!

Allah, ich flüchte mich zu Dir, vor allem was mich daran hindert, den Zustand von Hakk’al Yakîn[1] zu erleben. Ich flüchte mich vor Dir zu Dir! Nimm mich davor in Schutz, mit meinem „SELBSTverständnis” vor Dir zu treten…

Du bist der Beschützer und Deine Kraft reicht für Alles…

Allah, Du bist der Herr der Universen, Du bist der Hocherhabene.

Erweise Deinem Rasul, Dein Friede sei mit ihm, der uns diese Wirklichkeiten aufgezeigt hat, so viele Wohltaten, wie es Zahlen in Deinem Wissen gibt, so wie er es verdient, denn wir sind nicht fähig ihn angemessen zu würdigen.”

Ich möchte hier noch einiges an Wissenswertem, über die von uns empfohlenen Namen, anfügen. Ich hoffe, dass es besonders denjenigen förderlich ist, die wissen möchten, was sie tun.

 Reden wir zu Beginn über den Namen „MURID”, den ich als Erstes empfohlen habe.

Der Name „MURID” ist die Bezeichnung für Allahs Eigenschaft der „Willensstärke”! Unser Wesen in all seinen Dimensionen ist vornehmlich aus den Eigenschaften Allahs entstanden! Mit dem Attribut des Lebens wurde uns unser Leben gegeben; je nach der Dimension, in der wir uns befinden, ist der Name „BÂIS” für unseren Körper verantwortlich, wenn er mit neuen Eigenschaften versehen oder neu erschaffen wird und dies wird bis in Ewigkeit so weitergehen. Aufgrund des Namens „ALIM” besitzen wir ein Bewusstsein und Wissen. Mit dem Namen „MURID” tritt Allahs Attribut der „Willenskraft” bei uns hervor und wir werden dann als willensstark bezeichnet. Durch den Namen „SAMI” werden wir zu Wahrnehmenden und durch das Attribut „BASÎR” sehen und verstehen wir. Mit der Eigenschaft von „KALAAM” ist uns die Fähigkeit gegeben uns zu artikulieren und mitzuteilen und all dies geschieht dadurch, dass die Allmacht Allahs „KUDRAT” in uns zutage tritt und in uns wirkt!

Soweit uns bekannt ist, wurde das Geheimnis des Namens „MURID” zum ersten Mal uns offenbart! Vor uns hat noch niemals irgendjemand diesen Namen zum Zikir gebraucht oder anderen empfohlen. Viele, die sich mit der Religion oder dem Tasawwuf, der islamische Mystik, beschäftigen, ist dieser Namen noch nicht einmal bekannt, denn in den Büchern sind stets nur die anderen Namen verzeichnet und der Name für die Willenskraft wird nicht erwähnt. Den verborgenen Sinn dieses Umstandes weiß Allah bestimmt am besten!

Der Name „MURID” besitzt die Kraft bei den Menschen eine sehr schnelle Entwicklung hervorzurufen, dies haben wir bei verschiedenen Studien festgestellt! Fast alle von uns haben recht viel Wissen, aber wir können uns nur schwer entschließen, dieses Wissen in die Tat umzusetzen. Und das hat schließlich nur einen Grund, unsere fehlende Willenskraft!

Das Zikir mit dem Namen „MURID” ist die Abhilfe bei dieser Willensschwäche. Wenn eine Person den Namen „MURID” rezitiert, dann wird die Willenskraft dieser Person in Bezug auf die Themen, die diese interessieren, gestärkt und sie wird damit beginnen, sehr viele Dinge, die sie bislang zwar wusste aber nicht angewandt hatte, in die Tat umzusetzen.

Zum Beispiel kann dieser Mensch nicht vom Alkohol lassen, oder sich nicht vom Tabakkonsum befreien, welcher für jemanden, der sich mit dem Sufismus beschäftigt, mit Bestimmtheit verboten ist, oder er kann seinen religiösen Pflichten nur unzureichend nachkommen oder er kann, obwohl er sich dazu hingezogen fühlt, sein Wissen nicht erweitern. In all diesen Fällen hilft das Zikir mit dem Namen „MURID” und weil die Willenskraft dieses Menschen gesteigert wird, kann er danach diese Probleme mit Leichtigkeit bewältigen.

Allerdings müssen wir hier auch auf Folgendes hinweisen:

So wie es bei Medikamenten eine bestimmte Dosierung gibt, so gilt auch bei der Rezitation dieser Namen, dass man eine bestimmte Anzahl nicht überschreiten soll.

Die Rezitation der Namen bewirkt in der Konstitution und im Gehirn der Menschen eine immense Stärkung!

Wenn ein Mensch mit dem Zikir fortfährt, egal ob ihm die Bedeutung bewusst ist oder nicht, ob er glaubt oder nicht, die Wirkung wird sich einstellen. Nach unserer Erfahrung fällt der Mensch etwa vierzehn Tage, nachdem er das Zikir aufgegeben hat, wieder in seinen normalen Zustand zurück!

Das ist in etwa mit einem Diabetiker zu vergleichen, der von außen zur Verarbeitung des Zuckers mit Insulin versorgt wird. Nach Absetzung des Insulins fällt dieser sofort wieder in seinen ursprünglichen Krankheitszustand zurück.

Hier gibt es noch eine Besonderheit, die wir mit Bestimmtheit beachten müssen:

Sie lobpreisen mit Ihrem Zikir keinesfalls einen Gott irgendwo da oben, außerhalb von Ihnen! Sie unternehmen eine Anstrengung, um einige Namen und Attribute des end- und grenzenlosen Allahs bei Ihnen hervortreten zu lassen. Sie können Allah sowohl bei Ihnen selbst, wie auch in Ihrer Umgebung nur in dem Umfang erkennen, wie Ihre Wahrnehmungsfähigkeit ausgebildet ist!

Aus diesem Grunde sind wir der Auffassung, dass die Rezitation des Namen „MURID” den schnellsten Weg darstellt, um Allah zu erkennen. Allerdings sollten Sie diese Erkennung Allahs nur im Zusammenhang mit der Möglichkeit der Verarbeitung derselben von Allah erbitten, denn wenn Sie diese Erkenntnis nicht verarbeiten können, sich diese nicht zueigen machen können, dann sind Komplikationen unausweichlich!

Kommen wir zu dem Namen „MUMIN”. Dieser Name ist Grund dafür, dass eine Person das Licht des Glaubens („Nuur“ des Iman) erlangt. Was ist das Licht des Glaubens?

Der Mensch verbringt sein gesamtes Leben in der von ihm selbst erstellten logischen Ordnung, welche durch Konditionierungen geprägt ist. Dinge, welche nicht in diese aus Konditionierungen entstandene logische Ordnung passen, lehnt dieser Mensch ab und kann sie sich nicht zueigen machen.

Wenn sich aber das Licht des Glaubens in einer Person bildet, dann lehnt diese Dinge, die ihrer logischen Ordnung zuwiderlaufen, nicht länger ab, sondern beginnt zu erforschen, ob es diese Dinge nicht doch geben könnte. Sie kann sich jetzt vorstellen, dass es auch Dinge jenseits ihrer geistigen Kapazität geben könnte. Sie befreit sich aus dem Unglauben, der sich in solchen Aussagen äußert wie: Alles besteht nur aus dem, was ich kenne; ich bin der Größte; es gibt nichts, was ich nicht wüsste! Und diese Person öffnet sich für Neues, Unbekanntes und wird empfänglich für Dinge, die sie nicht wahrnehmen kann.

Und eben dieses Nichtzurückweisen von Dingen, die man nicht wahrnehmen kann; zu denken, dass es diese Dinge geben könnte und daran zu glauben, ist das Licht des Glaubens.

Dieses Licht des Glaubens ist es, der die Menschen öffnet für das Neue, die Zukunft, das Unbekannte, das, was sie nicht erfassen können!

Die Rezitation des Namen „FATTÂH” bewirkt eine Öffnung, eine Lösung für den Menschen. Das gilt sowohl für die Lösung offenkundiger Probleme, wie auch für verdeckte Blockaden, die sich öffnen!

Zikir mit dem Namen „KUDDUS” ist sehr hilfreich, um einen Menschen von seinen Veranlagungen und seinem Selbstverständnis zu befreien.

Der Mensch begreift sich aufgrund von Konditionierungen und seinen natürlichen Veranlagungen selbst als den physischen Körper, in dem er lebt!

Das muss man sich vorstellen wie einen Autofahrer, der in einem Chevrolet Baujahr 58 sitzt und sich selbst für sein Auto hält. Wenn Sie ihn fragen, wer er ist, dann wir er Ihnen antworten: „Ein 58er Chevrolet”. Er kann es einfach nicht glauben, dass er ein von seinem Auto gesondertes Wesen ist und aus dem Auto aussteigen und weggehen kann.

Wer in den Spiegel schaut und denkt „das bin ich” und dabei nicht bemerkt, dass er nach einer bestimmten Zeit diesen Körper verlassen und in einer anderen Dimension, in einem für diese Dimension charakteristischen Körper weiterleben wird, dessen Zustand ist etwas bedenklich!

Der Name „KUDDUS” lässt einen erkennen, dass der Mensch eigentlich ein heiliges Wesen, ein Bewusstseinswesen jenseits von Materie und Seele ist.



 [1] Hakk’al Yakîn bedeutet: Dass der Gläubige nicht nur vom Wissen her, sondern gleichzeitig vom Zustand und der Wahrnehmung her in der Wahrheit Allahs aufgeht und mit dieser Wahrheit unsterblich wird.

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