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Über das verborgene Schirk

Allahumma inniy auzu bika an uschrika bika schay’an wa ana â’lam wa astaghfiruka limâ lâ â’lam, innaka antal âllâmul ghuyub.

Allah, ich begebe mich in Schutz zu Dir, dass ich Dir einen Teilhaber zur Seite gestellt/assoziiert habe (zu Dir „Schirk” begangen habe). Ich bitte um Vergebung dafür, wenn dies unbewusst geschehen ist. Zweifelsohne bist Du der Wissende über das Ghaib (das nicht zu Sehende)!

 

Erklärung:

Die größte Gefahr für den Menschen besteht im verborgenen Schirk, welcher daraus resultiert, dass man Allah nicht im Handeln sondern in Gedanken eine Person oder eine Sache als Teilhaber zur Seite stellt und assoziiert! Einen Aspekt dieser verborgenen Assoziation stellen auch Heuchelei und Scheinheiligkeit dar, welche als Riyâ bezeichnet werden.

Die Koranverse:

„Du sollst dir neben Allah keinen Gott schaffen”

und

„Ich nehme keine Handlung derjenigen an, die mit mir einen Teilhaber assoziieren”

lassen uns, wie ich meine, den Ernst der Sache erahnen...

Im Islam geht es darum, dass eine Sache ausschließlich für Allah getan wird!

Wenn ein Mensch etwas für Allah tut, so ist alleine schon der Gedanke daran, dafür etwas von seiner Umgebung zu erwarten, egal in welcher Form, ob materiell oder moralisch, verborgener Schirk!...

Es fällt zum Beispiel schon unter den Begriff Schirk, wenn der Vorbeter während des Gebets das Takbir „ALLAHU AKBAR” nicht nur zum Zweck, Allahs Erhabenheit hervorzuheben, ausspricht, sondern die Aussprache lang zieht oder verkürzt, um den hinter ihm Betenden ein Zeichen zu geben, dass sie aufstehen oder sich niedersetzen sollen.

Wenn man beim Schreiben eines Buches nicht nur das Ziel verfolgt, allein für Allah, gemäß dem Rasul Allahs, das Wissen Allahs zu verbreiten, sondern zum Geld verdienen, für das Lob der Umgebung oder zu dem Zwecke für sich selbst, einen Rang und Namen zu erwerben, schreibt, so befindet man sich im „verborgenen Schirk”...

Kurzum, unsere Absichten gleichen einer Brücke, die schmäler als ein Haar und schärfer als eine Rasierklinge ist!

Unsere Absichten, Gedanken und Beschlüsse müssen ausschließlich für Allah sein, ohne irgendetwas, von irgendwem zu erwarten, anderenfalls haftet dieser Sache, egal für wen oder was sie gemacht wird, der Geruch des „verborgenen Schirks” an!

Die Allah nahe stehenden, „Awliyâullah” genannten Menschen behandeln diese Sache mit so großer Sensibilität, dass sie jedes Gefühl von Wohlgefallen und Hingabe beim Gebet als zu unterbindenden Gedanken ansehen.

Um uns vor dem Verderben des „verborgenen” Schirk zu schützen, lehrt uns Allahs Rasul, Friede sei mit ihm, dieses Gebet. Wir sollten wohl alle das Bedürfnis haben, dieses Gebet täglich im Anschluss an die fünf Pflichtgebete zu sprechen.

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