Die Religion verlangt vom Menschen nicht, dass er andere unter Druck setzt! Die Religion ist ein an alle Verstand besitzenden Menschen gerichtetes Angebot und eine Warnung von Seiten des Rasul Allahs. Wer es wünscht, nimmt sie ernst, denkt darüber nach und vollzieht das Notwendige; wer dies nicht wünscht, nimmt sie nicht ernst und wird sich im Leben nach dem Tode mit den Folgen auseinandersetzen!

Die Religion spricht nicht den Staat, sondern den Menschen an!

Jede Person wird ihr Leben alleine im Leben nach dem Tode weiterführen und diese Person, die alleine in diese Dimension übergehen wird, ist es auch, die sich auf das Leben nach dem Tode vorbereiten muss!

Die Religion wendet sich nicht an den Staat, allerdings ist der Staat verpflichtet, den religiösen Menschen ohne einen Unterschied zu machen, jeden Dienst zu erweisen!

Der Staat hat nicht das Recht dazu, den Glauben des Einzelnen in irgend einer Weise zu beeinflussen, er hat einzig die Pflicht, die Ausführung, dem allgemeinen Wunsch des Volkes entsprechend zu regeln, ohne dabei die persönlichen Rechte des Einzelnen zu verletzen.

Sowohl die Menschen, wie auch der Staat müssen wissen, dass jedes Vorgehen, das einen Druck auf einen Anderen ausübt, im Endeffekt ins Gegenteil umschlägt und zu einer Gegenreaktion führt!

Die Religion muss dem Menschen im Original vermittelt werden und die Entscheidung, ob man nun die notwendigen Handlungen hervorbringen will oder nicht, muss man der Initiative der einzelnen Person überlassen.

Den Gegebenheiten der islamischen Religion zufolge, wird jeder sterben und in der Welt des Grabes bis zum Auferstehungstag leben; mit dem Auferstehungstag wird das Leben in einer neuen Dimension beginnen, danach wird jeder durch die Dimension der Hölle gehen und schließlich wird der gläubige Teil der Menschen aus dieser Dimension errettet und in die Dimension des Paradieses übergehen!

Der Eintritt einer Person in das Paradies hängt nicht von ihren Taten, sondern von ihrem Glauben ab und den Gedanken und Anwendungen, die auf diesem Glauben basieren! Unvollständigkeiten und Mängel lassen die Person nicht ungläubig werden. Die Person wird wegen Dingen, die sie aufgrund von nicht beeinflussbaren Umständen versäumt hat, nicht zur Rechenschaft gezogen werden, allerdings muss sie die Konsequenzen der Unterlassung tragen!

Jede Handlung oder Anwendung, die aufgrund von Zwang ausgeführt wird, führt zu Heuchelei und Scheinheiligkeit, dabei empfiehlt der Islam den Menschen, ihre Handlungen mit Glauben und Aufrichtigkeit “Fiysebilillah“ zu tun! Der Glaube der Menschen, die bei religiösen Themen Zwang anwenden, ist in Gefahr und sie nehmen das Risiko auf sich, als Ungläubige zu sterben!

Es gibt für die Muslime (,die den Islam, soweit sie ihn verstehen, annehmen) zwei Stufen des Glaubens...

a) Die auf der ersten Stufe sind bestrebt, sich mit dem kleinstmöglichen Schaden aus den Qualen im Leben nach dem Tode zu retten, um im Leben nach dem Tode ewige Ruhe zu finden...

b) Die der zweiten Stufe erstreben in ihrer Wirklichkeit den Einen, auf den mit dem Namen “Allah“ hingewiesen wird, zu erreichen und indem sie sich mit den Charaktereigenschaften Hu’s sitten, das ewige Leben zu erlangen!

Alle beide Formen werden als Ergebnis der Handlungen, welche diese Personen auf dieser Welt verrichten, verwirklicht. Im Leben nach dem Tod kann man zu diesen Dingen nichts mehr unternehmen. Für unterlassene Handlungen kann dort kein Rasul oder Weli irgendeine Gegenleistung erwirken. Es gibt in der Religion keinerlei Hinweis darauf, dass im Jenseits die geistige Stufe durch die Fürbitte (Schefâat) erhöht werden kann!

In dem Augenblick, in dem die Person in die Dimension des Leben nach dem Tode übergeht, wird sie gewahr, dass ihr gesamtes irdisches Leben nur ein paar Minuten oder noch weniger gedauert hat, sie stellt danach fest, dass sie nur in ihrem Leben auf der Welt die Möglichkeit hatte, alles, was sie benötigt, zu erlangen, sie wird sehen, dass dort keinerlei Möglichkeit mehr besteht, irgend etwas zu tun und wird große Reue verspüren. Sie wird sich wünschen, auf die Erde zurückzukehren, aber es hilft nichts, sie wird einsehen, dass dies unmöglich ist!

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