Dies führt uns zu reinem Bewusstsein in der Gestalt von Adam, der sich dem “verbotenen Baum” nähert, d.h. durch die Anforderungen des physischen Körpers begrenzt zu werden. Dies ist auch eine interessante Anekdote. Satan überzeugt Adam zu Falschem gemäss seinem Recht, indem er folgende Idee aufzwingt: “Du wurdest mit der Wahrheit der Namen erschaffen, du kannst durch nichts konditioniert oder begrenzt werden, du kannst tun was du willst. Falls du nicht vom verbotenen Baum isst, d.h. falls du nicht den Anforderungen des physischen Körpers entsprichst, dann akzeptierst du Begrenzungen und deshalb wirst du deine essentielle Wahrheit verleugnen und dich so der Unsterblichkeit entziehen!”

Konsequenterweise werden Menschen, die sich auf der Stufe des inspirierenden Selbst (Nafs-i-Mulhima) befinden, symbolisiert durch den Namen Adam, von höheren Zuständen von reinem Bewusstsein verschleiert und fallen auf den körperlichen Zustand des kommandierenden Selbst.

(Nafs-i-Ammara), indem sie durch körperliche Begierden konditioniert werden. Wenn dies den ultimativen Punkt erreicht, wo sie ihre eigene Wahrheit vergessen, dann werden die Erinnerer der Wahrheit manifestiert, d.h. die Rasule, die die Menschheit wieder zu ihrer Essenz einladen, sie dazu einladen wieder Glauben an die höheren Zustände des Bewusstseins zu haben.

Wenn “Menschen”, die Manifestationen von Universalen Reinen Bewusstseins sind, anfangen sich selbst als individuelle bewusste Wesen (Bewusstsein mit 5 Sinnen) in einem physischen Körper wahrzunehmen, dann fängt das Leben mit dem Partner (Körper) an; die Bemühung zur wahren Essenz zurückzugehen beginnt dann.

Kurz gesagt:

Es gibt zwei Arten von Bewusstsein. Das erste ist die Manifestation der Namen als Ganzes, um sich selbst durch die Erscheinung von individuellen Kompositionen zu betrachten. Dies ist das Universale Reine Bewusstsein (Schu´ur). Die zweite Art ist das individuelle Bewusstsein von jeder Manifestation, welches durch die Genetik, die Umwelt und astrologische Einflüsse geformt wurde. Um in diesem Buch für Klarheit zu sorgen, werden wir für die zweite Art nur “Bewusstsein” verwenden, damit kein Missverständnis auftritt. Bewusstsein ist ein Output vom Gehirn und deshalb begrenzt es sich damit nur aus einem Körper (kein MENSCH, menschenähnlich!) zu bestehen. Bewusstsein benutzt den Verstand um Ideen zu bewerten und lebt dementsprechend. Aber der Verstand bekommt oft Druck von seitens der biologischen Struktur des Körpers und deshalb kommt es auch oft zu einer Fehlfunktion. Damit ist es unmöglich für den Verstand von selbst zu seiner eigenen Wahrheit zurückzufinden. Darüber hinaus fällt der Verstand Urteile basierend auf den Sinnen der Wahrnehmung. Deswegen wird der Verstand eingeladen um zu “glauben”. Glauben zu haben daran, was jenseits der Sinneswahrnehmung liegt. Weil die Realität “jenseits” von Materie sich von der Materie abgrenzt.

Während die Geschichten über Abraham (FsmI) uns davor warnen nicht das Innere und das Äussere, d.h. unser Bewusstsein und unsere Aussenwelt, d.h. der Körper und seine Besonderheiten, zu vergöttlichen und anzubeten, geben uns die Geschichten über Lot (FsmI) Beispiele darüber wie man zu Sklaven der eigenen körperlichen Begierde und Sexualität werden kann. Im Fall von Moses (FsmI) ist die Betonung darauf, dass Pharaoh für sich beansprucht der HERR (Gott) zu sein und so werden wir über die Gefahren gewarnt, die wir antreffen könnten auf dem Weg das wahre Selbst kennenzulernen.

Wenn die Realität in einem Bewusstsein sich manifestiert, ganz egal wie essentiell wahr die Aussage “Ich bin die Wahrheit” erscheinen mag, es ist nur eine kompositionelle Reflektion der unendlichen Namen, welches die Essenz von einem ausmachen! Die Ganzheit der Manifestationen beinhalten die kompositionellen Namenseigenschaften. Das heisst, obwohl durch die “Essenz” alles seine Lebenskraft von “Allah” bekommt und alles die “Wahrheit” ist, man wird nicht zum “Herr der Welten”, d.h. nichts, dass manifestiert wurde im ersichtlichen Kosmos kann die “Quelle” und “Enthüller” der unendlichen und grenzenlosen Namen sein! Nichts, dass manifestiert wurde, kann der “Herr” (die Namenkomposition, die die Essenz von einem ausmachen) von anderen Manifestationen sein. Und deshalb hat Pharaoh sich so benommen, weil er ignorant über die Wahrheit war. Alle die danach streben die Wahrheit zu erreichen und auszuleben, gehen durch diesen gefährlichen Zustand, welcher im Sufismus als das Bewusstsein des “inspirierenden Selbst” (Nafs-i Mulhima) bekannt ist! Und deshalb, gerade wenn man nur einen Schritt von der Wahrheit entfernt ist, wird man durch die Idee gefangen mit welcher Satan Adam infizierte: “Begrenze dich nicht selbst! Tue was du willst, sei grenzenlos!” Und so fällt man wieder zu einem körperlichen Zustand, welches als “kommandierendes Selbst” (Nafs-i Ammarah) genannt wird. (Der Körper -Darmhirn- herrscht über das Gehirn/Bewusstsein!)

Deswegen wiederholt der Koran immer wieder die Geschichte von Moses (FsmI) und Pharaoh.

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