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Erklärung zum Ism-i Â'zâm

Das Thema des „Ism-i Â’zam” hat über Jahrhunderte hinweg die Gedanken der Wissenden beschäftigt. Sie haben vielleicht noch nie von diesem Namen gehört und fragen sich möglicherweise in diesem Moment, was es mit diesem Namen Ism-i Â’zam auf sich hat…

„Ism-i Â’zam” ist ein Begriff, den unser Rasul s.a.s uns bekannt gemacht hat. Der Rasulallah machte uns folgendermaßen auf diesen Namen aufmerksam:

„Allah der Allmächtige besitzt solch einen erhabenen Namen (Ism-i Â’zam), dass wenn jemand mit diesem Namen betet, dieses Gebet ganz bestimmt erhört wird.”

Allerdings hat er zu diesem Thema keine konkreten Angaben gemacht, sondern hat sich damit begnügt einige Andeutungen zu diesem Namen zu machen.

Diese Andeutungen bezogen sich auf einige Verse des erhabenen Korans. Er sagte, in diesem oder jenem Vers ist dieser Name enthalten.

Aus diesem Grunde versucht man seit Jahrhunderten in den verschiedenen Versen, auf die hingewiesen wurde, nach einer Gemeinsamkeit in den darin vorkommenden Namen Allahs zu suchen.

Eine der Überlieferungen, in denen der Rasul Allahs s.a.s. diese Erkundungen angeregt hat, ist Folgende:

Bureyde Radıyallâhuanh überliefert:

„Der Rasul Allahs s.a.s hörte, wie ein Mann (Ebû Mûsa al Aschari) mit folgenden Worten betete… dieser sagte:

„Allah, ich möchte in diesem deinen bestimmten Namen…” Allah, Du bist AHAD und SAMED, Du hast nicht geboren und bist nicht geboren und bist der, dem nichts gleich ist”…

Darauf sagte der Rasul Allahs Folgendes:

-Zweifelsohne hat dieser Mann mit dem Ism-i Â’zâm gebetet… Dieser Ism-i Â’zâm, der, wenn man mit ihm Allah um etwas bittet, Allah das Gewünschte gibt und wenn man Allah mit diesem Namen anruft, so folgt Allah dieser Einladung.”

Der Menschensohn mit seinen nicht enden wollenden Wünschen, flüchtet sich im Rahmen seines Unvermögens zu Allah, von Ihm erbittet er, an Ihn richtet er seine Wünsche, zu Ihm fleht er um Hilfe.

Deshalb hat man aufgrund intensiver Bemühungen folgende Namen gefunden, die als „Ism-i Â-zâm” in Frage kommen können:

  1. Allah
  2. Lâ ilâha illallâh…
  3. Ar Rahman-ur Rahiym…
  4. Al Hayy-ul Kayyûm…
  5. Allahu Rahman-ur Rahiym…
  6. Allahu lâ ilâha illâ HU, al Hayy-ul Kayyûm…
  7. Lâ ilâha illa HU wal Hayy-ul Kayyûm…
  8. Rabb…
  9. Allahu Lâ ilâha illa HU, al Ahad’us Samad’ullaziy lam yalid wa lam yûlad wa lam yakûn lahu kûfuwan ahad.
  10. Hannân-al Mannân Badî’us samâwâti wa’l ard Zu’l Djalâli wal ikrâm

Nun möchten wir zuerst zwei Gebete aufschreiben, zu denen es recht starke Hinweise gibt, dass sich in ihnen der Ism-i Â-zâm befindet, danach werden wir unsere eigene Auffassung darlegen…

Aber zweifelsohne kennt Allah die Wahrheit am besten!

 

Allahumma inna as’aluka bi anna aschhadu annaka antallahullaziy lâ ilâha illâ antal wâhidul ahaddus samadullaziy lam yalid wa lam yûlad wa lam yakun lahu kufuwan ahad.

Lâ ilâha illâ anta yâ Hannan yâ Mannân Ya Badîas samâwati yâ Zal Djalâl-i wal ikrâm.

 

Erklärung:

Auch diese beiden Gebete stützen sich auf das, was der Rasul Allahs s.a.s. zu diesem Thema gesagt hat. Es gibt Hinweise darauf, dass wenn Gebete auf diese Weise beginnen, diese angenommen werden.

Ja, unserer Meinung nach, weisen alle Zeichen auf folgendes Ergebnis hin: Wenn man einen gemeinsamen Punkt sucht, dann finden sich in fast allen Hinweisen folgende zwei Namen…

1. Allah

2. HU

Eigentlich unterscheiden sich diese beiden Namen noch nicht einmal grundlegend voneinander. Awliyaullah, die in die Tiefe dieses Geheimnisses hinabgetaucht sind, bewerten diese beiden Namen als einen.

Abdulkadir Djeyli (Djeylani), welcher das Buch „Insân-i Kâmil” geschrieben hat und ganz an der Spitze der Gelehrten um das Thema der Einheit (Wahdat) stand, hat zu diesem Thema kurz zusammengefasst Folgendes geschrieben:

„Der Buchstabe H am Ende des Namens Allah weist auf seine persönliche Identität hin und diese ist uns auch unter dem Namen HU bekannt und wir weisen auf diesen Belang mit dem Namen „HU” hin.”

So hat auch die hochgestellte Persönlichkeit, Hz. Ali, dem Namen HU große Beachtung geschenkt, diesen Namen oft zitiert und ihn speziell in folgendem Zusammenhang gebraucht und seinen nächsten Verwandten auch so empfohlen:

„Ya HU ya man HU, lâ ilâha illâ HU.”

Um wirklich glauben oder wahrnehmen zu können, dass HU der höchste Namen, also der „Ism-i Â’zâm” ist, muss Allah der Allmächtige demjenigen zunächst Einsicht in einige Realitäten geben, die ganz tief in der islamischen Mystik vorhanden sind.

Der Rasulallah s.a.s. wurde eines Tages mit folgender Frage konfrontiert:

„Wo war unser Rabb, bevor Hu die Erde und die Himmel erschaffen hat?“

Als Antwort sagte er:

„Hu befand sich im Â’mâ[1] über dem und unter dem keine Luft existiert.”

In diesem Hadith wird auf die Besonderheit des Wesens Allah des Allmächtigen hingewiesen.

Der Name Allah ist ein zusammenfassender Name, das bedeutet, in ihm werden gleichzeitig Allahs Wesen, seine Eigenschaften und unzählige Besonderheiten zusammengefasst.

Der Name Hu deutet auf die Identität des Wesens hin, welches mit dem Namen Allah bezeichnet wird. Der Glaube an Allah beginnt im eigentlichen Sinne erst, nachdem man die Eigenschaft der Einheit Allahs (Ahadiyet) begriffen hat. Erst dann stellt sich der Zustand von „Yakîn” ein, in dem jeglicher Zweifel ausgelöscht ist und sich der Glaube von einem nachahmenden zu einem verifizierenden Glauben wandelt.

Ansonsten glaubt man nur an den „Namen” Allah und dies stellt den Rang des „Ahl-i Taklit” dar, also den Rang eines nachahmenden Menschen.

Diejenigen, aber welche die Verifikation (Tahkik) erlangt haben, tragen fortan den Namen „Mufarridun” oder „Mukarrabun”, denn diese haben sich nicht mit dem Namen Allah aufgehalten, sondern ihr Selbst hat sich in der „Einheit Allahs” aufgelöst. Aufgrund des Geheimnisses „Al An kama Kan” (es ist in diesem Moment ganz genau so) leben sie die Bedeutung von „Allah Baki[2]“.



[1] Mit Â’ma wird auf das reine, vollkommene Nichts hingewiesen, in dem sich Allah befindet.

[2] Baki bedeutet: für alle Ewigkeiten das einzig, alleinig Vorhandene.

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